Vesikoureteraler Reflux (VUR)

Unter einem vesikoureteralen Reflux (VUR) versteht man ein Zurückfließen des Urins von der Blase in die Nieren.

 

Die Begriffe vesikorenaler Reflux (VRR) und vesiko-uretero-renaler Reflux werden häufig als Synonyme benutzt.

Bildgebung vesikoureteraler Reflux im MCU
Darstellung eines VUR im MCU (Quelle: Prof. R. Stein, Mainz)

Wie häufig tritt ein VUR auf?

Der vesikoureterale Reflux ist eine häufige Diagnose bei Kindern. Etwa 1%, überwiegend Mädchen, sind von einem klinisch relevanten VUR betroffen. Häufig wird er im Rahmen der Abklärung eines Harnweginfektes oder im Rahmen der Abklärung mitunter schon vor der Geburt festgestellter Fehlbildungen des Urogenitaltraktes festgestellt.

Symptome & Probleme im Zusammenhang mit VUR

  • Besonders häufige, oft fieberhafte Harnwegsinfektionen (HWI)
  • Zerstörung von Nierengewebe (Narben) durch die Mitbeteiligung des Nierengewebes im Rahmen der Entzündung
  • Schlimmstenfalls dauerhafter Verlust von Nierenfunktion mit den Folgen Hypertonie, Niereninsuffizienz, Dialyse

Diagnostik des VUR

Die Verifizierung des vesikoureteralen Reflux wird konventionell mittels radiologischer, sonographischer oder nuklearmedizinischer Bildgebungsverfahren oder durch Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt. Die 

Leitlinien der „European Association of Urology“ (EAU) und „European Society for Paediatric Urology“ (ESPU) empfehlen, dass nach der ersten fieberhaften Harnweginfektion (HWI) bei Säuglingen und Kleinkindern die Überprüfung auf einen VUR durchgeführt wird. Risikofaktoren bei Patienten mit einem vesicoureteralen Reflux sind rezidivierende HWI und Parenchymnarben: daher sollten diese eine risiko- und patientenadaptierte Therapie erhalten. Das Risiko für eine Schädigung der Nieren ist bei Säuglingen mit einem dilatierenden Reflux höher als bei ausbleibender Nierenbeckendilatation. Ein weiterer, in der Vergangenheit jedoch häufig vernachlässigter Risikofaktor sind Blasenfunktionsstörungen bzw. Entleerungsstörungen von Blase und Darm kombiniert mit einem Reflux. Daher sollte vor jeder Intervention das Vorhandensein einer solchen Funktionsstörung abgeklärt und bestenfalls behandelt werden. 1

Unterteilung in Schweregrade (nach Heikel & Parkullainen)

  • Grad I: Reflux in den unteren Teil des Harnleiters, ohne Erreichen des Nierenbeckens
  • Grad II: Reflux bis in das Nierenbecken
  • Grad III: Reflux bis in das Nierenbecken mit leichter Erweiterung des Harnleiters und Nierenbeckenkelchsystems (Hohlsystem)
  • Grad IV: Reflux mit stärkerer Erweiterung des Hohlsystems und Verplumpung der Nierenkelche
  • Grad V: Reflux mit starker Erweiterung des Hohlsystems, Schlängelung des Harnleiters und starker Kelchverplumpung
Grad 1 bis 5 des vesikoureteralen Reflux
Schweregrade 1-5 des vesicoureteralen Reflux

Behandlung des vesikoureteralen Reflux

Bei der Therapieentscheidung berücksichtigen aktuelle Behandlungsstrategien folgende Kriterien:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Vorhandensein dysplastischer oder pyelonephritischer Nierenparenchymdefekte
  • Klinische Symptomatik
  • Blasenfunktionsstörungen
  • Häufigkeit und Schweregrad rezidivierender HWI

Alternativ zur rein abwartenden Haltung (Obseravtion, Wait and Watch) oder zur antibakteriellen Prophylaxe kann bei Patienten mit einem niedriggradigem vesikoureteralen Reflux eine endoskopische Therapie herangezogen werden. Kommt bei einem Patienten mit einem dilatierenden VUR eine Antibiotika-Prophylaxe nicht infrage, kann eine endoskopische Therapie angeboten werden. 1

Zielsetzung der VUR-Behandlung

Verhindern von pyelonephritischen Nierenschädigungen mit dem wirksamsten und gleichzeitig am wenigsten belastenden Konzept.

DEXELL VUR Logo

Die Lösung von 4M Medical: DEXELL VUR zur endoskopischen Behandlung des vesicoureteralen Reflux


1 Stein, Ziesel, Rubenwolf und Beetz (2013) Der Urologe, January 2013, Volume 52, Issue 1, pp 39-47

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